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Deutsche Akademie für Akupunktur | DAA e.V.
Akupunktur-ABC
Die gängigsten Begriffe aus der Akupunktur und der Aurikulomedizin nach Bahr verständlich aufbereitet.
Akupunktur-ABC
Master-Tung-Akupunktur
Master TUNG Ching Chang war einer der besten Akupunkturärzte des 20. Jahrhunderts. Nach seiner Methode werden mit nur wenigen Nadeln schnelle und effektive Resultate erzielt.
Master TUNG Ching Chang war einer der besten Akupunkturärzte des 20. Jahrhunderts. Nach seiner Methode werden mit nur wenigen Nadeln schnelle und effektive Resultate erzielt.
Im Westen wird Chinesische Medizin, insbesondere die Akupunktur, als ein sog. einheitliches System angesehen, das seit über 2000 Jahren entsprechend überliefert ist. Tatsache ist aber, dass die Chinesische Medizin, und hier speziell die Akupunktur, sich aus sehr vielen unterschiedlichen Systemen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, zusammensetzt. In der chinesischen Medizin-Historie entwickelte sich auch die eigentliche TCM aus einer großen Vielfalt unterschiedlichster Strömungen.
Neben amtlichen Ausbildungsstätten oder Akademien während bestimmter Epochen in der Geschichte Chinas gab es sehr viele Ärzte, die innerhalb einer ärztlichen Familientradition ihr Wissen vom Vater an das Kind weitergaben und es als „familiengeheime“ Akupunktur-Tradition bzw. als familiäres Erbe stets nur an die Folge-Generation weitergaben. Speziell unter diesen Ärztedynastien gab es immer wieder berühmte und innovativ bedeutende Ärzte, aber auch andere Ärzte, die ihr Wissen aus den Überlieferungen der Klassiker bzw. durch eigene Forschungen bzw. Erfahrungen mehrten und veröffentlichten oder aber nur familienintern weitergaben.
Ein solches familiäres System war nach Überlieferungen des berühmten Akupunkturarztes Tung Ching Chang, heute die sog. „Tung-Akupunktur-Tradition“, die seit der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) jeweils vom Vater an den ältesten Sohn weitergegeben wurde. Schriftliche Unterlagen im Bezug auf die Tong-Akupunktur gingen während der Chinesischen Kulturrevolution verloren. Tung Ching Chang, der letzte Nachkomme der Tung-Dynastie, der sich mit Akupunktur beschäftigte, wurde 1916 in Ping Du (Provinz Shandong) in der Republik China geboren. Er erlernte die Akupunktur in der Praxis seines Vaters. Aufgrund der Kriegswirren in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts konnte Tung eine ordentliche universitäre ärztliche Ausbildung nicht bekommen.
Er kämpfte im 2. Weltkrieg auch als Soldat der Nationalarmee gegen die Japaner, trat aber kurz danach wieder in die Chinesische Nationalarmee ein, um gegen die kommunistischen Revolutionsgarden Mao Zedongs zu kämpfen. Nach dem Sieg der Kommunisten in China floh er nach Taiwan und es wurde die gegenwärtige Republik China gegründet. Während der Kriegswirren hatte er viele Tausende seiner Mitsoldaten behandelt und eröffnete nach dem Militärdienst 1960 seine erste Akupunkturpraxis in Taipeh, wo er mehr als 300.000 Behandlungen durchgeführt haben soll. Darunter waren auch viele prominente Persönlichkeiten aus aller Welt. Unter Anderen auch Mao Zedong. Besonderes Aufsehen erregte er mit der erfolgreichen Behandlung des damaligen Präsidenten von Kambodscha, Lon Nol, nach einem Schlaganfall mit Hemiparese, was auch in der internationalen Presse große Beachtung fand und nicht zuletzt dadurch auch im Westen zu einem gesteigerten Interesse an der Akupunktur beitrug.
1966 kam er mit der sog. „Kulturrenaissance-Bewegung“ von Präsident Chiang Kai Shek zur Förderung der Chinesischen Kultur, nach deren vollständigen Zerstörung im Mutterland China während Maos Kulturrevolution, in Kontakt. Um die Tung‘sche Akupunkturtradition für zukünftige Generationen zu erhalten, begann „Master Tung“ (wie er später von seinen Schülern genannt wurde) Schüler auszubilden. Nach eigenen Angaben bildete er 73 Akupunkturärzte nach seiner Methode aus, da sein eigener Sohn kein Interesse an Medizin hatte. Einigen von ihnen ist es zu verdanken, dass Tungs außerordentliches Akupunktursystem und vieles aus seinem großen Wissens-und Erfahrungsschatz von ihnen schriftlich niedergelegt wurde und uns so auch heute noch zugänglich gemacht ist. Trotz seines hohen Ansehens, seiner weit über China hinaus großen Bekanntheit und seiner international Aufsehen erregenden Erfolge verweigerte ihm die Volksrepublik China schließlich im Rahmen der Neustrukturierung ihres Gesundheitswesens die ihm vorher von der Taiwanesischen Regierung versprochene Sondergenehmigung zur Gründung einer neuen Praxis, weil er ja keine universitäre ärztliche Ausbildung hatte. Master Tong empfand dieses Vorgehen als unerträglichen Betrug und schwere Demütigung seiner Person, woraufhin er seine Praxis schloss und kurz darauf im Jahre 1975 tragischer Weise an Magenkrebs verstarb.
Die Akupunktur nach Master Tung zeigt im Vergleich mit anderen klassischen Akupunkturtechniken teilweise sehr unterschiedliche Aspekte. Die nach ihm benannten Punkte decken sich nur in wenigen Fällen mit den Punkten der klassischen 14 Leitbahnen und sind ansonsten über den ganzen Körper in 10 definierten anatomischen Zonen an teilweise eher ungewöhnlichen Stellen lokalisiert, so wie z.B. Zone 1 Punkte der Finger, Zone 2 Punkte der Hand oder Zone 10 Punkte am Kopf enthält. Jeder Punkt hat dabei seine zonenspezifische Nummerierung und einen chinesischen Namen. Auffallend ist der Gebrauch nur sehr weniger (meist nicht mehr als sechs) Nadeln pro Behandlung, die je nach Organ oder Gewebe, das beeinflusst werden soll, unterschiedlich tief oder mit unmittelbarem Kontakt zu den entsprechenden Gewebsstrukturen wie Knochen, Sehnen, Gefäßen usw. vorsichtig eingeführt werden. Der eigentliche Ort des pathologischen Geschehens, speziell bei Schmerzen oder Funktionsstörungen, wird dabei immer über kontralaterale Punkte und/oder Fernpunkte behandelt. Manipulative tonisierende oder sedierende Nadeltechniken werden nicht eingesetzt. Durch das Freihalten des erkrankten Areals, beispielsweise eines Gelenks oder Wirbelsäulenabschnitts, von Nadeln bei der Punktur ist es möglich, dass bei noch liegendem Nadelmaterial vom Patienten aktive oder passive Bewegungen des erkrankten Gebiets durchgeführt werden und so oft schon bei der ersten Behandlung eine Mobilisierung und/oder Schmerzfreiheit ermöglicht wird. Das kann besonders bei der Dao Yin–Methode durch die Behandlung mit Fernpunkten und dadurch erreichte starke Bewegung von Qi und Blut in den Leitbahnen erreicht werden.
Eine weitere Technik zur Verstärkung der Wirkungen ist die sogenannte Dao-Ma-Technik, die 2 oder 3 gleichsinnig wirkende sog. „Dao Ma“-Punkte, in kurzen Abständen vertikal hintereinander gestochen, koppelt und so im Zielgebiet den energetischen Input deutlich verstärkt.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Tung‘schen Akupunktur ist das „Blutig Nadeln“. Ausgehend von der Theorie, dass Schmerz und chronische Erkrankungen letztendlich immer auf dem einer Qi-und besonders Blutstase gründen, verwendet Tung in seinem System die Technik des Bluten Lassens, durch die das Blut nach TCM-Theorie stark bewegt werden kann, sehr häufig. Dazu verwendet Tong vorwiegend Punkte im Bereich der ventralen oder dorsalen Thoraxregion aber auch an der Ohrspitze oder in der Poplitea, die im Gegensatz zu den kontralateralen Nadeltechniken immer homolateral auf der Seite des Schmerzes bzw. der gestörten Region blutig im Sinne eines Mikroaderlasses (z. B.am Ohr bis zu 60 Blutstropfen) behandelt werden.
Selbstverständlich wurde bzw. kann und soll die Tung–Akupunktur durch ein entsprechende Ernährungsumstellung bzw. chinesische Phytotherapie wie auch in geeigneten Fällen durch Moxibustion ergänzt werden.
Neben diesen hier dargestellten grundlegenden Aspekten besticht und beeindruckt die Akupunktur nach Master Tung regelmäßig die Patienten sowie den Arzt durch ihren meist sofort oder sehr rasch eintretenden Erfolg.
Die DAA e.V. bietet an einer Einführung oder weiterführenden Ausbildung in „Master Tung-Akupunktur“ interessierten KollegInnen entsprechende Kurse an.
Eine Besprechung des Fachbuches "Einführung in die Akupunktur nach Master Tung - mit den besten Punktekombinationen" von Sandi Suwanda/Frank R. Bahr finden Sie hier.
Autor: A. Reis
Bearbeitungsstand: 21. 01. 2020
Quellen:
1. Mc Cann, H. : Akupunktur nach Master -Tung- Eine Einführung, Zeitschrift für Traditionelle Chinesische
Medizin (ZTCM) Verlag für Ganzheitliche Medizin Dr. Erich Wühr D-93444 Bad Kötzting 2006
2. Suwanda, S.: Persönliche Mitteilung, Akupunkturkongress EAA e. V. Mallorca 2018
Persönliche Mitteilung Akupunkturkurs Akupunktur bei Wirbelsäulenbeschwerden 2018
Gewebeschichten
Nogier entdeckte, dass durch verschieden starken Aufdruck verschiedene Gruppen von pathologisch veränderten Punkten ausfindig gemacht werden konnten.
Nogier entdeckte, dass durch verschieden starken Aufdruck verschiedene Gruppen von pathologisch veränderten Punkten ausfindig gemacht werden konnten. Er verwendete dazu Drucktaster mit unterschiedlichen Federwiderständen. Dabei fand er z. B. Schmerzpunkte und ursächliche Störherdpunkte bei besonders starkem Aufdruck. Wir bezeichnen solche Punkte daher als „Tiefe Pathologische Punkte“ (TPP) oder „Kausale Störherdpunkte“ (KSP) und zählen sie zur tiefen Gewebeschicht.
In der Akupunktur unterscheidet man zwischen tiefer, mittlerer und oberflächlicher Gewebeschicht. Jede Gewebeschicht weist auf besondere Qualitäten des gefundenen Punktes für das Krankheitsgeschehen hin. Ihre Kenntnis ist daher für die Beurteilung der pathologischen Zusammenhänge und zur Beurteilung des Krankheitsverlaufes bedeutsam.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Hippokrates, 2010; 172
Autor:
B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Schmerzgedächtnis-Punkte
Von Bahr 2002 gefundene Punktegruppe im Bereich der Ohrkorrespondenzzone des Limbischen Systems, die bei Patienten mit chronischen Schmerzen einen verbesserten therapeutischen Erfolg erzielten.
Von Bahr 2002 gefundene Punktegruppe im Bereich der Ohrkorrespondenzzone des Limbischen Systems, die bei Patienten mit chronischen Schmerzen einen verbesserten therapeutischen Erfolg erzielten. Rasche und möglichst effektive Schmerzbehandlung mit Akupunktur und wirksamer Medikation bereits von Beginn der Erkrankung an verhindert die Entwicklung eines Schmerzgedächtnisses. Hat sich allerdings ein Schmerzgedächtnis bereits manifestiert, was in der Alltagspraxis der Akupunktur häufig der Fall ist, da Patienten Schmerzakupunktur oft erst bei Versagen anderer Verfahren in Erwägung ziehen, dann haben wir schulmedizinisch bislang keine gezielte Möglichkeit der Behandlung der neurochemischen und morphologischen Veränderungen. Der Einsatz von Opioiden bewirkt lediglich einen „Verlern-Effekt“. In der Ohrakupunktur haben wir mit den Schmerzgedächtnis-Punkten nach Bahr eine gezielte Möglichkeit der Einflussnahme auf das limbische System. Mehr dazu und zu weiteren Erkrankungen, die Gedächtnispunkte erzeugen, erfahren Sie in unserem Ohrkurs Stufe 4.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Hippokrates, 2010; 275-278
Autor: B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Achse
Läuft eine Hilfslinie durch den Nullpunkt, dann sprechen wir von einer Achse. Punkte, die auf einer solchen Achse liegen, zeigen oft eine gegenseitige Wirkverstärkung.
Läuft eine Hilfslinie durch den Nullpunkt, dann sprechen wir von einer Achse. Punkte, die auf einer solchen Achse liegen, zeigen oft eine gegenseitige Wirkverstärkung.
Häufig eingesetzte Achsen sind die Omega-Achse, die Antiallergische Achse oder die Achse der Abwehr. Erfahren Sie in unserem Ohrkurs der Stufe 4 mehr über die Detektion und den gezielten therapeutischen Einsatz der Achsen.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Hippokrates, 2010; 44
Autor:
B. Ramme
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Meridian
Meridiane sind Leitbahnen, durch die das Meridian-Qi fließt. Über Akupunkturpunkte auf diesen Leitbahnen hat der Akupunkturarzt Zugriff auf das Qi. Nach Vorstellung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) führt eine Stagnation des Qi in der Leitbahn an dieser Körperstelle zu Schmerzen. Es gibt 12 Hauptmeridiane: 6 Yin- und 6 Yang-Meridiane.
Meridiane sind Leitbahnen, durch die das Meridian-Qi fließt. Über Akupunkturpunkte auf diesen Leitbahnen hat der Akupunkturarzt Zugriff auf das Qi. Nach Vorstellung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) führt eine Stagnation des Qi in der Leitbahn an dieser Körperstelle zu Schmerzen. Es gibt 12 Hauptmeridiane: 6 Yin- und 6 Yang-Meridiane. Einer westlichen Vorstellung folgend sind Meridiane Leitbahnen, die durch ihren Verlauf und ihre jeweiligen Punkte eine Art Alarmsystem (kybernetisch) darstellen und dadurch ähnlich dem Nervensystem oder dem System der Head´schen Zonen Störungen anzeigen. Durch Behandlung der entsprechenden Akupunkturpunkte auf diesen Meridianen kann wieder ein Gleichgewicht, z.B. Schmerzlinderung bzw. Schmerzfreiheit, erreicht werden.
Autor:
I. Wilczkowiak, B. Ramme
Bearbeitungsstand: 24. 03. 2019
Bahr, Frank
Prof. Prof. mult. h.c. China Dr. med. Frank Bahr, geb. 1944.
Medizinstudium, Staatsexamen und Promotion in München an der Ludwig- Maximilian-Universität und anschließende Tätigkeit als MA und Ausbildung am Institut für Anästhesiologie der LMU München. Niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin seit 1972. Studium der Klassischen Akupunktur und Ohrakupunktur in China, Deutschland und Frankreich. Gründete 1973/74 die Deutsche Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAA e.V.), München. Nach langjähriger Präsidentschaft in der DAA dort jetzt Ehrenpräsident.
Prof. Prof. mult. h.c. China Dr. med. Frank Bahr, geb. 1944.
Medizinstudium, Staatsexamen und Promotion in München an der Ludwig- Maximilian-Universität und anschließende Tätigkeit als MA und Ausbildung am Institut für Anästhesiologie der LMU München. Niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin seit 1972. Studium der Klassischen Akupunktur und Ohrakupunktur in China, Deutschland und Frankreich. Gründete 1973/74 die Deutsche Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAA e.V.), München. Nach langjähriger Präsidentschaft in der DAA dort jetzt Ehrenpräsident.
Als engster und kreativster Mitarbeiter von Dr. Paul Nogier, Lyon (Begründer der Ohrakupunktur in Europa, Präsident der 1974 gegründeten Europäischen Akademie für Traditionelle Chinesische Medizin), erarbeitete Dr. Bahr seit 1974 mit seinen eigenen Forschungen ein umfangreiches Repertoire an neuen Erkenntnissen und Entwicklungen, insbesondere auf dem Gebiet der Aurikuloakupunktur, aber auch der TCA.
Zu den wichtigen Ergebnissen zählen die gemeinsam mit Dr. Nogier erstellte, bis heute gültige Lehrtafel der Lokalisationen der Topografie sämtlicher Körperregionen („Loci auriculomedicinae“ 1974) und ihrer wichtigen Punkte auf der Ohrmuschel. Sie wurden nach 1974 durch viele weitere wichtige Punkte nach Bahr ergänzt.
Mit der Entwicklung von Elektrodiagnostik-Instrumenten (9-Voltstab, 3-Volt-Elektrohämmerchen und zuletzt „Bahrdetektor“), später ergänzt durch die frequenzielle Diagnostik, schuf er Instrumente, die die Diagnostik besonders in der Aurikuloakupunktur (und auch der TCA), in Verbindung mit der „dynamischen Pulstastung“ (RAC) nachhaltig verbessern konnten.
Mit der Vorstellung der von ihm entdeckten t,m,o-Laser-Frequenzen zur Diagnostik der energetischen Gewebeschichten in der Aurikuloakupunktur, vorgestellt auf einem Akupunktur-Kongress in London Ende der 80er Jahre erregte er großes internationales Aufsehen in der Akupunkturwelt.
Von erheblicher Wichtigkeit und Tragweite sind Dr. Bahrs Forschungen zu Diagnostik und Therapie von Störherden und Störfeldern, indem er, nach Dr. Nogiers „toxischem Histamin-Punkt“, die eigentliche Störherd-Hierarchie mit ihren weiteren 4 wichtigen Störherdhinweispunkten, sowie die sog. „Überhistamin“-Störherde, die psychischen Störfelder und jüngst diagnostische und therapeutische Möglichkeiten für das überaus wichtige „seelische Trauma“ entdeckte und damit ein effektives und standardisiertes diagnostisches System für das Störherdproblem erstellen konnte.
Es folgten weitere, mittlerweile weit über 100 Frequenzen auf allen Gebieten der Ohr- und Körperakupunktur zur diagnostischen oder therapeutischen Anwendung. Die Implementierung der Homöpathie in die Aurikuloakupunktur mit wichtigen Erleichterungen in Diagnostik und Therapie, auch für die Homöopathie, ist Dr. Bahr zu verdanken. Weitere wichtige Forschungen betreffen die Entdeckung des innovativen „Energiemeridians nach Bahr“ sowie laufende Foschungen zum adjuvanten Einsatz von Heilblüten, besonders aber die ständige Weiterentwicklung der „Energetischen Akupunktur“ und auch Erkenntnisse und Weiterentwicklungen zum Einsatz der frequentiellen Akupunktur.
Als Autor zahlreicher Bücher und Lehrskripte, verschiedener Lehrtafeln in deutscher, englischer und chinesischer Sprache, u. a. auch des Lehrbuchs „Jiangming Erzhen Tujie“ zur Ohrakupunktur (zusammen mit Dr. Beate Strittmatter), in China verlegt, sowie hunderter Veröffentlichungen seit über 40 Jahren in verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften, u.a. in „The Lancet“ oder auch „Science“, ist Dr. Bahr neben seiner umfangreichen Forschungstätigkeit als weltweit gefragter Dozent bei internationalen Akupunktur-Kongressen, aber auch als Lehrer, beispielsweise als Gastprofessor an der Nanjing Universität für Traditionelle Chinesische Medizin, tätig. Dort war er bereits während der Kulturrevolution 1975 seit 2000 Professor h.c. der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Akupunkturforschung am Institut für Angewandte Chemie in Bejing.
Er ist seit 2001 Professor h.c. der Nanjing Universität für Traditionelle Chinesische Medizin, dort auch seit 2014 Seniorprofessor und offizielles Mitglied des Lehrkörpers mit Berechtigung zur Ausbildung des universitären Titels „Master of Acupuncture“, Ehrenpräsident der Deutschen Akademie für Akupunktur e. V. sowie Ehrenpräsident der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Aurikulomedizin und Akupunktur (SACAM).
Fallkonferenz
Als Fallkonferenz wird eine Sitzung bezeichnet, in der die künftige Vorgehensweise einen Patienten betreffend besprochen und beschlossen werden soll. (1)
Die Fallkonferenzen sind interdisziplinär. Alle Hospitations- und Fortbildungskurse der DAA e. V. sowie der Akupunkturkongress am Timmendorfer Strand erfüllen die Voraussetzung, soweit sie das Thema „chronischen Schmerz“ beinhalten.
Als Fallkonferenz wird eine Sitzung bezeichnet, in der die künftige Vorgehensweise einen Patienten betreffend besprochen und beschlossen werden soll. (1)
Die Fallkonferenzen sind interdisziplinär. Alle Hospitations- und Fortbildungskurse der DAA e. V. sowie der Akupunkturkongress am Timmendorfer Strand erfüllen die Voraussetzung, soweit sie das Thema „chronischen Schmerz“ beinhalten.
Im Gegensatz zu Fallseminaren (BÄK | MWBO) sind Fallkonferenzen eine Vorgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV). Ärzte, die die Abrechnungsvoraussetzungen für die GKV-Akupunkturindikationen erfüllen und Akupunkturleistungen abrechnen, müssen jedes Jahr die Teilnahme an 4 Fallkonferenzen (FK) nachweisen. Diese sollen, über das Jahr verteilt, regelmäßig stattfinden. Einige KVen legen die quartalsweise Teilnahme an einer FK fest. Die Fallkonferenz soll mindestens 2 Stunden dauern und muss das Thema „chronischen Schmerz“ zum Inhalt haben. (2)
Quellen:
(1) Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fallkonferenz 2019_08_18
(2) Regelung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zur Anerkennung von Fallkonferenzen und Qualitätszirkeln im Rahmen der Qualitätssicherungsvereinbarung zur Akupunktur bei chronisch schmerzkranken Patienten nach § 135 Abs. 2 SGB V (Qualitätssicherungsvereinbarung Akupunktur)
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 18. 08. 2019
Lehrpraxen
„Lehrpraxis der DAA e. V.“ darf ein Akupunkturarzt führen, wenn er Mitglied des Vereins ist, als Referent im Seminarkursprogramm der DAA e. V. regelmäßig eingesetzt wird und vom Vorstand bestätigt wurde.
„Lehrpraxis der DAA e. V.“ darf ein Akupunkturarzt führen, wenn er Mitglied des Vereins ist, als Referent im Seminarkursprogramm der DAA e. V. regelmäßig eingesetzt wird und vom Vorstand bestätigt wurde.
Veranstaltungen in unseren Lehrpraxen sind als Intensivhospitationen zu verstehen. Sie setzen beim Teilnehmer theoretische Kenntnisse zum Thema der Veranstaltung voraus. Diese werden zuvor in unseren Seminarkursen erworben. Die Kurse haben maximal sechs bis zehn Teilnehmer. Die Kurse werden nicht über die DAA e. V. organisiert, sondern direkt vom Lehrpraxisinhaber.
Quellen:
Beschluss Vorstand vom 03. 12. 2019
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 03. 12. 2019
Parasitäre Frequenz
Die gefundene Frequenz (Nogier A-G) eines pathologischen Punktes entspricht nicht seiner zugehörigen Zonenfrequenz.
Die gefundene Frequenz (Nogier A-G) eines pathologischen Punktes entspricht nicht seiner zugehörigen Zonenfrequenz.
Obwohl der Ausdruck „parasitär“ eigenartig erscheint, trifft er doch den Kern dieser diagnostischen Bedeutung, nämlich die Analogie zu einem „Parasiten“, der sich an einer Stelle einnistet, an die er nicht hingehört. Die Bedeutung einer solchen Diagnostik liegt in der Möglichkeit, entsprechend des Innenwertes der gefundenen Frequenz Rückschlüsse zu ziehen.
Patientenfall: Ein aktiver Punkt der Ohrmuschel Höhe LWK 4 zeigt, statt mit Frequenz C wie bei einer Wirbelsäulenblockade zu erwarten wäre (zoneneigene Frequenz), erst bei der Suche mit der Frequenz G eine starke Reaktion (G ist in der Zone C eine parasitäre Frequenz). Wer nun die Bedeutung der Nogier-Frequenz kennt, weiß, dass dies darauf hinweist, dass die bestehende Lumbago eher psychosomatischen als somatischen Ursprungs ist.
Anwendung der Nogier-Frequenzen können Sie in unseren Ohrakupunktur Stufe 3 Kursen erlernen.
Quellen:
(1) Bahr F: Die Neue Ohrakupunktur – Alle Techniken – Praxis von Allergie bis Zittern V.1.0; 2020, pp 98
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 30.5.2022
Self-Heal-Punkt
Der Punkt Self-Heal meint den Meisterpunkt der Regeneration.
Der Punkt Self-Heal meint den Meisterpunkt der Regeneration.
Er liegt in einer Horizontalen zum MgO und gleichzeitig in einer Vertikalen zum Endoxanpunkt und zum Lateralitätssteuerpunkt
Quellen:
Beate Strittmatter: Taschenatlas Ohr,
F. Bahr: Die Neue Ohrakupunktur – Alle Lokalisationen. 2020 V. 1.0, S. 77-79
Autor: Frau Dr. Beate Strittmatter
Bearbeitungsstand: 16. 02. 2023
Akupunktur
Die Akupunktur (von lateinisch acus = Nadel, und punctura/pungere = das Stechen/stechen; chinesisch 针灸 / 針灸, Pinyin zhēn jiǔ) ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der eine therapeutische Wirkung durch Nadelstiche an bestimmten Punkten des Körpers erzielt werden soll.
Die Akupunktur (von lateinisch acus = Nadel, und punctura/pungere = das Stechen/stechen; chinesisch 针灸 / 針灸, Pinyin zhēn jiǔ) ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der eine therapeutische Wirkung durch Nadelstiche an bestimmten Punkten des Körpers erzielt werden soll. Bei der traditionellen Form der seit dem zweiten Jahrhundert vor der Zeitenwende in China und Japan praktizierten Akupunktur wird von einer „Lebensenergie des Körpers“ (Qi) ausgegangen, die auf definierten Leitbahnen beziehungsweise Meridianen zirkulieren und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen haben soll. Ein gestörter Energiefluss soll Erkrankungen verursachen und durch Stiche in auf den Meridianen liegende Akupunkturpunkte soll die Störung im Fluss des Qi wieder behoben werden. Das gleiche Therapieziel hat die Akupressur durch Ausüben von stumpfen Druck und die Moxibustion durch Wärmezufuhr an Akupunkturpunkten.
Nogier, Paul
Praktischer Arzt in Lyon und Begründer der modernen Aurikulomedizin
Paul Nogier, praktischer Arzt in Lyon und Begründer der modernen Aurikulomedizin, erkannte 1950 aufgrund von Narben in der Ohrmuschel von Patienten, die wegen Ischias dort eine Kauterisation zur erfolgreichen Schmerzlinderung erhalten hatten, einen Bezug dieser Lokalisation am Ohr zur Wirbelsäule (LWS/ Sakralbereich). Die Entwicklung der uns heute bekannten Ohrreflexzonenkarte fußt auf seiner Assoziation der Ohrmuschelstruktur mit dem Abbild eines auf dem Kopf stehenden Embryos.
Autor:
I. Wilczkowiak, B. Ramme
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Mikrosystemakupunktur
Akupunktur über einen Bereich des Köpers, wodurch alle Regionen des Körpers beeinflusst werden können.
Akupunktur über einen Bereich des Köpers, wodurch alle Regionen des Körpers beeinflusst werden können. Anders als die klassische Körperakupunktur, deren Idee es ist, über Akupunkturpunkte auf das Meridian-Qi einzuwirken, nimmt die Mikrosystemakupunktur über definierte Punkte an einem Teilbereich des Köpers (z. B. Ohrmuschel) Einfluss auf alle Regionen. Dazu zählen u. a. die Ohrakupunktur, Mundakupunktur, Schädelakupunktur, Handakupunktur und Fußakupunktur. Die Ohrakupunktur ist das Mikrosystem, welches am besten untersucht ist (1) und eine breite Akzeptanz unter Experten findet.
Quelle:
(1) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed 20.03.2019 | Publication dates 5 years: „acupuncture“ (8.535); „ear acupuncture“ (218); „scalp acupuncture“ (91); „mouth acupuncture“ (64); „korean hand acupuncture“ (25)
Autor:
B. Ramme, I. Wilczkowiak,
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
RAC
Reflexe auriculo-cardiaque - eine in der Aurikulomedizin verwendete dynamische Pulstastmethode, die als berührungsfreie Detektionsmethode in der Ohrakupunktur und Störherddiagnostik angewendet wird.
Reflexe auriculo-cardiaque - eine in der Aurikulomedizin verwendete dynamische Pulstastmethode, die als berührungsfreie Detektionsmethode in der Ohrakupunktur und Störherddiagnostik angewendet wird. Die Entdeckung des RAC in den 1950er Jahren geht auf den Arzt P. Nogier zurück und wird daher heute Nogier-Reflex genannt (1). Ein weiteres Synonym ist „vaskuläres autonomes Signal“ (VAS), da es sich um eine kurzzeitige Veränderung der Blutzirkulation auf Reizung definierter Hautareale handelt (2). Dieser nach heutiger Vorstellung sympathisch-vegetativ vermittelte Hautreflex dauert nur wenige Sekunden an und kann von geübten Aurikulomedizinern ertastet werden. Die ideale Taststelle ist dabei die A. radialis-Rinne. Der Untersucher achtet dabei nicht auf die Pulsqualitäten, wie in der Schulmedizin oder in der Chinesischen Medizin üblich, sondern auf die Verschiebung der Pulswelle unter seinem Daumen im Moment der Reizung eines elektromagnetisch veränderten, definierten Hautareals (z. B. die Ohrreflexzone für das Knie bei Gonalgie).
Da der Nogier-Reflex außerhalb der Ohrakupunktur noch keine große wissenschaftliche Akzeptanz hat, sind weitere Forschungen zu seinem Nachweis erforderlich. Aktuelle Forschungen widmen sich spezieller Datenanalysen bildgebender (3) und elektrischer Verfahren.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Haug, 2014 2. Auflage.
(2) Moser M, Frühwirth M, et al: Investigation of a Micro-test for Circulatory Autonomic Nervous System Responses. Front. Physiol., 21 July 2017 | https://doi.org/10.3389/fphys.2017.00448
(3) Litscher G, Bahr F, Litscher D, et al: A New Method in Auricular Medicine for the Investigation of the Nogier Reflex. Integr Med Int 2014;1:205–210
Autor: B. Ramme, I. Wilczkowiak, B. Strittmatter
Bearbeitungsstand: 02. 04. 2019
Ohrkorrespondenzen
Ohrkorrespondenzen sind Punkte am Ohr, die einem Körperareal oder psychischen und übergeordneten Punkten entsprechen.
Ohrkorrespondenzen sind Punkte am Ohr, die einem Körperareal oder psychischen und übergeordneten Punkten entsprechen. Nogier hat erkannt, dass die Ohrreflexzonen einem Fötus in Kopflage ähneln, also so, wie er sich kurz vor der Geburt in utero präsentiert. Daraus lässt sich die Korrespondenzlokalisation der einzelnen Organe und Körperteile sowie der psychischen und übergeordneten Punkte ableiten und verstehen.
Forschungen von F. Bahr Anfang dieses Jahrtausends haben gezeigt, dass Ohrkorrespondenzen auch zu klassischen Körperakupunkturpunkten bestehen. So konnten die Körpermeridiane auf das Mikrosystem Ohr übertragen werden. Das wiederum ermöglicht es, die energetischen Überlegungen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in der Ohrakupunktur therapeutisch umzusetzen.
Quellen:
(1) Bahr F: Skriptum der Ohrakupunktur - Stufe 1. 2011 17-18
Autor:
B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Goldnadel
Goldnadeln finden hauptsächlich in der Ohrakupunktur Anwendung. Sie werden zum Ausgleich eines Punktes gestochen, der im Vergleich zu seiner Umgebung einen NIEDRIGEREN elektrisch zu messenden Hautwiderstand hat.
Goldnadeln finden hauptsächlich in der Ohrakupunktur Anwendung. Sie werden zum Ausgleich eines Punktes gestochen, der im Vergleich zu seiner Umgebung einen NIEDRIGEREN elektrisch zu messenden Hautwiderstand hat. Pathologisch veränderte Punkte am Ohr haben im Vergleich zu ihrer Umgebung einen veränderten Hautwiderstand. Dies kann je nach Veränderung zur Umgebung erniedrigt (Goldpunkt) oder erhöht (Silberpunkt) sein. Eine Goldnadel wird in der Regel zur Behandlung von Schmerzpunkten oder Entzündungspunkten eingesetzt. Aber auch übergeordnete Punkte, wie der antidepressive Punkt oder der Thalamuspunkt, verlangen eine Goldnadel.
Die klinischen Erfahrungen zeigen, dass der Einsatz von Gold-/Silber-Nadeln den Therapieeffekt verstärkt. Allerdings fehlen derzeit Studien, die dies belegen.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Haug, 2014 2. Auflage; 67-73
Autor: B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 02. 04. 2019
Silbernadel
Silbernadeln finden hauptsächlich in der Ohrakupunktur Anwendung. Sie werden zum Ausgleich eines Punktes gestochen, der im Vergleich zu seiner Umgebung einen HÖHEREN elektrisch zu messenden Hautwiderstand hat; siehe "Punktsuchgerät".
Silbernadeln finden hauptsächlich in der Ohrakupunktur Anwendung. Sie werden zum Ausgleich eines Punktes gestochen, der im Vergleich zu seiner Umgebung einen HÖHEREN elektrisch zu messenden Hautwiderstand hat; siehe "Silberpunkt". Pathologisch veränderte Punkte am Ohr haben im Vergleich zu ihrer Umgebung einen veränderten Hautwiderstand. Dies kann je nach Veränderung zur Umgebung erniedrigt (Goldpunkt) oder erhöht (Silberpunkt) sein. Eine Silbernadel wird in der Regel zur Behandlung von Muskelhartspann/Spasmen eingesetzt. Aber auch übergeordnete Punkte, wie der Aggressionspunkt oder der Angstpunkt, verlangen eine Silbernadel.
Die klinischen Erfahrungen zeigen, dass der Einsatz von Gold-/Silber-Nadeln den Therapieeffekt verstärkt. Allerdings fehlen derzeit Studien, die dies belegen.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Haug, 2014 2. Auflage; 67-73
Autor: B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 02. 04. 2019
Dauernadel
Eine Dauernadel ist eine sterile Einmalnadel besonderer Beschaffenheit, die über längere Zeit in der Haut verbleiben kann.
Eine Dauernadel ist eine sterile Einmalnadel besonderer Beschaffenheit, die über längere Zeit in der Haut verbleiben kann. Sie wird in der Ohrakupunktur insbesondere bei der Raucherentwöhnung eingesetzt und mit Hilfe eines sterilen Kunststoffapplikators am Akupunkturpunkt platziert. Die Nadel besteht aus einer Kegelspitze, einem Hals und einer Platte. Die Platte (1-2 mm Ø) bleibt auf der Ohrmuschelhaut sichtbar, während Hals und Kegelspitze in der Haut verschwinden. Die Kegelspitze wirkt wie ein kleiner Widerhaken, so dass die Nadel sicher am Platz verbleibt. Ein hautfarbenes Pflaster wird zur Abdeckung verwendet. Dauernadeln sind in Stahl oder Gold erhältlich. Sie können bei entsprechender Pflege bis zu 14 Tage in der Ohrmuschelhaut verbleiben. Bei Rötung, Schwellung oder Schmerz müssen sie entfernt werden. Das gelingt auch dem Laien problemlos.
Dauernadeln verlängern den Therapiereiz. Sie sollten täglich mehrfach durch Drehen des Magneten auf der Rückseite des Applikators aktiviert werden, um diesen Effekt noch zu vergrößern.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Haug, 2014 2. Auflage; 94
Autor: B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 02. 04. 2019
Implantatnadel
Eine Implantatnadel ist eine für die Ohrakupunktur entwickelte Nadel aus speziellem Material, die unter die Haut gestochen wird.
Eine Implantatnadel ist eine für die Ohrakupunktur entwickelte Nadel aus speziellem Material, die unter die Haut gestochen wird. Während die ersten Implantatnadeln aus Titan waren, sind heute auch auflösbare Nadeln aus einer künstlichen organischen Substanz auf Milchsäurebasis erhältlich, die vom Körper, vergleichbar mit chirurgischem Nahtmaterial, resorbiert werden. Sie zerfallen je nach Härtegrad, Gewebefeuchtigkeit und Umgebungstemperatur mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zwischen 3 Monaten und 5 Jahren (1). Die Struktur der Nadel sorgt für ein sicheres Verbleiben am Ohrkorrespondenz-Punkt. Für die Anwendung der Implantatnadeln braucht es eine spezielle Qualifizierung, die auf unseren Ohrkursen ab Stufe 3 erworben werden kann.
Quellen:
(1) Lametec – Herstellerinformation 2018
Autor: B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 02. 04. 2019
Koordinatenkarte
Von F. Bahr und W. Wojak 2014 entwickelte Ohrkarte, auf welcher die unterschiedlichen Punkte am Standardohr durch Zuordnung von Koordinaten – Buchstabe X-Achse/Zahl Y-Achse – exakt gefunden werden können.
Von F. Bahr und W. Wojak 2014 entwickelte Ohrkarte, auf welcher die unterschiedlichen Punkte am Standardohr durch Zuordnung von Koordinaten – Buchstabe X-Achse/Zahl Y-Achse – exakt gefunden werden können. Die Vergleichbarkeit verschiedener Ohrlokalisationen im nationalen wie internationalen Bereich ist das Hauptanliegen der Einführung des 2-D-Koordinatenohres mit den exakten Punktangaben in Kästchen (alphanumerisch) und mithilfe eines virtuellen Zifferblatts (Uhrzeit). Außerdem kann damit die Lehre in der Ohrakupunktur genauer vermittelt werden, und zugleich sind die Lokalisationen für die Teilnehmer bei Vorträgen und in Workshops einfacher nachzuverfolgen (1). Mehr dazu erfahren Sie in unserem Kurs Liquidakupunktur und in unserer Ohrkursreihe 1-4.
Quellen:
(1) Bahr F, Wojak W: Das Koordinatenohr (2 D) — Unser Beitrag zur Nomenklatur in der Ohrakupunktur. Akupunktur & Aurikulomedizin 2016; 42: Issue 1, pp 12-18
Autor:
B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Hilfslinie
Gedachte Linie, die durch ein bis zwei anatomisch eindeutig bestimmbare Punkte läuft und so bei der Übertragung der Punkte vom Standardohr der Ohrkarte auf das individuelle Patientenohr hilft.
Gedachte Linie, die durch ein bis zwei anatomisch eindeutig bestimmbare Punkte läuft und so bei der Übertragung der Punkte vom Standardohr der Ohrkarte auf das individuelle Patientenohr hilft. Dem Anfänger erscheint die Punktsuche oft schwierig, zumal jedes Ohr etwas anders aussieht. Unabhängig vom Gesamterscheinungsbild des Ohrmuschelreliefs gibt es jedoch bestimmte Übereinstimmungen der Proportionen, die für jedes Ohr gleich zu sein scheinen. So wird es möglich, für alle Ohrformen allgemein gültige Hilfslinien anzugeben, die das sichere Auffinden einiger wichtiger Punkte sehr erleichtern (1). Sie lernen die Basishilfslinien in unseren Ohrkursen der Stufe 1 kennen und können die Punktlokalisation in unseren Hands-on-Kursen für Ohranfänger unter Supervision eines erfahrenen Referenten erlernen.
Quellen:
(1) Bahr F, Strittmatter B: Das große Buch der Ohrakupunktur. Stuttgart, Hippokrates, 2010; 44
Autor:
B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Liquidakupunktur
Spezielle Methode der Ohrakupunktur zur Symptombehandlung.
Spezielle Methode der Ohrakupunktur zur Symptombehandlung. Die Liquidakupunktur ist bei akuten und akut exazerbierten chronischen Beschwerden geeignet, die Symptome rasch zu lindern. Erfahrungen bestehen mit Schmerzzuständen und vegetativen Beschwerden wie Übelkeit und Reizdarmbeschwerden (1). Sie ist als Symptomtherapie zu verstehen. Mit einer dünnen Nadel wird ein kleines Flüssigkeitsdepot im Bereich der Ohrkorrespondenzzone des Symptomgebietes gespritzt. Es ist ein Vorteil der Methode, dass der Behandler noch keine hohe Sicherheit in der Punktlokalisation besitzen muss. Sie ist daher für Anfänger sehr gut geeignet, um erste Erfahrungen mit der Ohrakupunktur zu sammeln.
Ein weiterer Vorteil ist der mögliche Einsatz der Liquidakupunktur auch unter schwierigen äußeren Umständen, wie z. B. bei Hausbesuchen oder im Sport. Es ist ein Nachteil der Methode, dass nur maximal 3 Sitzungen in Folge durchgeführt werden sollten und komplexere Krankheitssituationen nicht befriedigend in Bezug auf Beschwerdelinderung, beschwerdefreies Intervall, Störherd und Schmerzgedächtnis gelöst werden können. Erfahren Sie mehr über diese Methode in unserem 1-tägigen Liquidakupunkturkurs.
Quellen:
(1) Litscher D, Ramme B, Litscher G: DIE LIQUIDAKUPUNKTUR: ERSTE SYSTEMATISCHE EUROPÄISCHE KLINISCHE ERGEBNISSE EINER EFFEKTIVEN SCHMERZTHERAPIE. Akupunktur & Aurikulomedizin 2016; 42: Issue 4, pp 12-20
Autor:
B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 24. 03. 2019
QI
Die Lebensenergie Qi fließt nach klassischer Anschauung ununterbrochen im Organismus, sowohl in der Tiefe als auch an der Oberfläche. Die Dynamik, die hinter der Lebensenergie steckt, wird an dem chinesischen Schriftzeichen deutlich, das dafür verwendet wird. In einer Doppelbedeutung steht es sowohl für die Lebensenergie Qi als auch für einen kochenden Reistopf.(2)
Die Lebensenergie Qi fließt nach klassischer Anschauung ununterbrochen im Organismus, sowohl in der Tiefe als auch an der Oberfläche. Die Dynamik, die hinter der Lebensenergie steckt, wird an dem chinesischen Schriftzeichen deutlich, das dafür verwendet wird. In einer Doppelbedeutung steht es sowohl für die Lebensenergie Qi als auch für einen kochenden Reistopf.(2) Aus diesem Grund weist F. Bahr darauf hin, dass Qi energetische Anteile (Yangqi) und materielle Anteile (Yinqi) enthält. Es gibt kein Qi, kein Yin und kein Yang – im Organismus hat Qi immer ein „Vorzeichen“ und kommt nur als YIN-Qi und YANG-Qi vor.(3)
Im Allgemeinen wird von den Akupunkturärzten besonders der Energieverlauf in den Meridianen beachtet, da man am ehesten über die Meridianpunkte auf die verschiedenen Energiearten, aus denen die Lebensenergie Qi zusammengesetzt ist, Einfluss nehmen kann. Wenn auch der Energiefluss kontinuierlich abläuft, so kennt man dabei doch einen besonderen Rhythmus(1). Die um jeweils 12 Stunden versetzten Uhrzeiten der energetischen Stärke bzw. Schwäche eines jeden Meridians sind von besonderer diagnostischer und therapeutischer Bedeutung.
Störungen des Qi-Flusses können Blockaden oder Stauungen sein und sich durch Schmerzen zeigen. Es gibt nach Herkunft und Funktion unterschiedliche Qi-Formen(4): Meridian-Qi, Organ-Qi, Erb-Yuan-Qi, Abwehr-Wei-Qi, Atmungs-Qing-Qi, Nahrungs-Gu-Qi u.v.m.
Quellen:
(1) Bahr F et al.: Klassisch Chinesische Akupunktur – die Grundlagen. Skript Körper Stufe 1, 2013; pp 9-10
(2) Bahr F et al.: Das große Buch der klassischen Akupunktur. München, Elsevier, 2014 2. Auflage pp 56
(3) Bahr F: Kein Qi kein Yin kein Yang. Vortrag Mallorca 2017
(4) Ramme B, Buchbinder J, Plett I: Die Physiologie des Qi. Arbeitskreis, Neuengeseke Anfang der 2000er Jahre
Autor:
B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 25. 03. 2019
ZHENG-QI
Unter Zheng-Qi versteht man physiologische Funktionen des Körpers.
Unter Zheng-Qi versteht man physiologische Funktionen des Körpers. Dazu gehören die Verdauungs- und Resorptionsfunktionen von Milz und Magen, die Essenzspeicherfunktion der Niere und die Schutzfunktion des Wei-Qi vor äußeren pathogenen Faktoren. Eine Zheng-Qi-Schwäche ist eine wichtige Voraussetzung und Basis für die Entstehung einer Krankheit. Mehr dazu erfahren Sie in unserem TCM-Kurs 4.
Quellen:
(1) Sa R, Bahr F: KYBERNETIK UND ENERGETIK. Skript zum TCM-Kurs-4 2005, pp 9
Autor:
B. Ramme
Bearbeitungsstand: 25. 03. 2019
YIN-YANG
Yin und Yang sind philosophische Begriffe. Sie bilden sowohl einen Gegensatz als auch eine Einheit.
Yin und Yang sind philosophische Begriffe. Sie bilden sowohl einen Gegensatz als auch eine Einheit. Es heißt: „Yin und Yang sind wie die zwei Seiten eines Berges. Yang wie die sonnendurchflutete Seite und Yin wie die schattige Seite.“ Dieses Wesen von Yin und Yang, von Substanz und Dynamik, von Parasympathikus und Sympathikus, von Ruhe und Aktivität, von Frau und Mann usw. lässt sich durch alle Bereiche der belebten und unbelebten Natur durchdeklinieren. Wir sprechen von Analogien. Diese werden in einem Orbiskogramm dargestellt.
Im Organismus können Yin und Yang nicht beziehungslos existieren, sondern treten in Form von Yin-Qi und Yang-Qi auf. Alle Krankheiten, unabhängig davon, durch welchen pathogenen Faktor sie verursacht werden, sind durch die Unausgeglichenheit dieser Basisenergien charakterisiert.(1;2)
Quellen:
(1) Bahr F et al.: Das große Buch der klassischen Akupunktur. München, Elsevier, 2014 2. Auflage pp 56
(2) Bahr F: Kein Qi kein Yin kein Yang. Vortrag Mallorca 2017
Autor:
B. Ramme
Bearbeitungsstand: 25. 03. 2019
TCM
Abkürzung für Traditionelle Chinesische Medizin – es wird diskutiert das Wort „traditionell“ aus dem Namen zu nehmen, um zu zeigen, dass diese Art der Medizin durch ihre wissenschaftliche Prüfung auch „modern“ ist. Es findet sich in der Literatur daher auch immer häufiger der Begriff CM für Chinesische Medizin.
Abkürzung für Traditionelle Chinesische Medizin – es wird diskutiert, das Wort „traditionell“ aus dem Namen zu nehmen, um zu zeigen, dass diese Art der Medizin durch ihre wissenschaftliche Prüfung auch „modern“ ist. Es findet sich in der Literatur daher auch immer häufiger der Begriff CM für Chinesische Medizin.
Traditionelle Chinesische Medizin basiert wie die westliche Medizin auf mehreren therapeutischen Säulen. Dazu zählen: Ernährung/Lebensführung, Akupunktur, Akupressur, Moxibustion, Kräutermedizin, Qi Gong, Tai Qi und Tuina. Zu den meisten Therapieansätzen der TCM gibt es in der westlichen Medizin eine Entsprechung, auch wenn der gedankliche Ansatz verschieden ist. Zum Beispiel lebt die westliche Diätetik von dem Denken in Kalorien, KH-Fett-Eiweiß-Verteilung, Spurenelementen und Vitaminen, während die TCM-Diätetik die energetische Bedeutung eines Nahrungsmittels und seiner Zubereitung fokussiert.
Autor: B. Ramme, I. Wilczkowiak
Bearbeitungsstand: 02. 04. 2019
Fallseminar
Dieser Begriff stammt aus der Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Für die Weiterbildung Akupunktur werden 20 Stunden Fallseminare in mindestens 5 Sitzungen benötigt.
Dieser Begriff stammt aus der Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Für die Weiterbildung Akupunktur werden 20 Stunden Fallseminare in mindestens 5 Sitzungen benötigt.
Im Beschlussprotokoll des 106. Deutschen Ärztetages wird die Begriffsdefinition wie folgt bestimmt: „Weiterbildungsmaßnahme mit konzeptionell vorgesehener Beteiligung jedes einzelnen Teilnehmers, wobei unter Anleitung eines Weiterbildungsbefugten anhand von vorgestellten Fallbeispielen und deren Erörterung Kenntnisse und Fähigkeiten sowie das dazugehörige Grundlagenwissen erweitert und gefestigt werden.“
Die Fallseminare sind bei der DAA e. V. an die Hands-on-Kurse (Ohr-Anfänger/Fortgeschrittene und Körper-Anfänger/Fortgeschrittene) angegliedert. Für die Hands-on-Kurse der DAA e.V. werden Ihnen 14,4 Unterrichtseinheiten (UE) angerechnet. Davon sind 10,4 UE Praxishospitation und 4 UE Fallseminar (UE á 45 min). Mit den im Ausbildungsleitfaden „Erweitertes A-Diplom“ verankerten 5 Hands-on-Kursen haben Sie automatisch die 20 Stunden Fallseminar erfüllt.
Quellen:
(1) BÄK: Beschlussprotokoll des 106. Deutschen Ärztetages vom 20.-23. Mai 2003 in Köln
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 18. 08. 2019
Weiterbildungsordnung
Der Deutsche Ärztetag beauftragte die Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer (BÄK) zur Entwicklung einer (Muster-) Weiterbildungsordnung mit dem Ziel einer hohen Weiterbildungsqualität. Historisch ist anzumerken, dass die Idee einer Zusatzbezeichnung Akupunktur unser Vereinsgründer F. Bahr im Jahr 1974 an die BÄK richtete. Damals blieb die Anfrage unbeantwortet. Erst im Jahre 2000, als die Zahl der Akupunkteure in Deutschland in die Zehntausende ging, sahen der Deutsche Ärztetag und die BÄK Handlungsbedarf. (1)
Der Deutsche Ärztetag beauftragte die Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer (BÄK) zur Entwicklung einer (Muster-) Weiterbildungsordnung (MWBO) mit dem Ziel einer hohen Weiterbildungsqualität. Historisch ist anzumerken, dass die Idee einer Zusatzbezeichnung Akupunktur unser Vereinsgründer F. Bahr im Jahr 1974 an die BÄK richtete (Link zum PDF). Damals blieb die Anfrage unbeantwortet. Erst im Jahre 2000, als die Zahl der Akupunkteure in Deutschland in die Zehntausende ging, sahen der Deutsche Ärztetag und die BÄK Handlungsbedarf. (1)
In Abstimmung mit den Fachgesellschaften und den Berufsverbänden erarbeiten Bundesärztekammer und Landesärztekammern nicht nur die fachlichen Anforderungen, sondern auch die didaktische Ausrichtung einer neuen MWBO. „Die zu erwerbenden Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten werden aufgeteilt in Kognitive und Methodenkompetenzen sowie in Handlungskompetenzen. Sie werden den folgenden vier Kategorien zugeordnet:
• Inhalte, die der Weiterzubildende zu beschreiben hat
• Inhalte, die der Weiterzubildende systematisch einordnen und erklären soll
• Fertigkeiten, die der Weiterzubildende unter Anleitung erfüllt,
• und solche, die der Weiterzubildende selbstverantwortlich durchführt.“
Die MWBO ist die Grundlage für die rechtlich verbindlichen Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern. Aus der MWBO entwickelt die BÄK ein (Muster-)Kursbuch, das die einzelnen Lehrinhalte nach Maßgabe der MWBO festlegt. (2)
Der Grundstein für die Zusatzbezeichnung Akupunktur wurde auf dem Deutschen Ärztetag 2003 gelegt. Das sich daraus entwickelte erste (Muster-) Kursbuch Akupunktur wurde am 20.01.2006 veröffentlicht und veränderte das Ausbildungskonzept der DAA e. V. gravierend. Während wir bis zu diesem Zeitpunkt die Akupunktur lehrten wie eine Sprache (Grund-, Aufbau- und Spezialwortschatz), d. h. von Kurs zu Kurs wurden die Inhalte vertieft und erweitert und jeder Seminarkurs wurde von einem Praxiskurs zur praktischen Vertiefung begleitet, mussten wir nun die starren Zuteilungen der Lehrinhalte zu Umläufen umsetzen. Außerdem durften Praxiskurse erst nach Abschluss der 120 UE Theorie durchgeführt werden. Nach langjährigen Bemühungen unsererseits konnte 2010 das (Muster-)Kursbuch soweit angepasst werden, dass zumindest die Praxiskurse wieder nach den jeweiligen Seminarkursen stattfinden konnten. (3)
Aktuell hat der Deutsche Ärztetag im November 2018 eine neue MWBO verabschiedet, die für die Akupunktur voraussichtlich keine wesentlichen Veränderungen beinhalten wird.
Quellen:
(1) Schreiben an die BÄK von 1974 (Antrag auf Zusatzbezeichnung Akupunktur)
(2) MWBO 201816.11.2018 Bundesärztekammer beschließt neue (Muster-) Weiterbildungsordnung für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland
(3) Schreiben an die BÄK von 2005 (Praxis in der Akupunktur)
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 18. 08. 2019
Bedside teaching
Bedside teaching als Begriff beschreibt heute mehr eine Unterrichtsmethode als die eher historische Tatsache, dass der Patient in einem Krankenhausbett liegt und von Studenten untersucht wird.
Wir unterscheiden im Wesentlichen zwei Unterrichtsformen beim bedside teaching, die beide in unseren Hospitationskursen angewendet werden.
Bedside teaching als Begriff beschreibt heute mehr eine Unterrichtsmethode als die eher historische Tatsache, dass der Patient in einem Krankenhausbett liegt und von Studenten untersucht wird.
Wir unterscheiden im Wesentlichen zwei Unterrichtsformen beim bedside teaching, die beide in unseren Hospitationskursen angewendet werden:
A) „Demonstration and Practice“ (DP), bei der der Kursleiter Untersuchungstechniken zeigt, die die Kollegen dann am Patienten direkt anwendend üben (Zungendiagnostik, Pulsdiagnostik, Punktlokalisation).
B) „Collaborative Discovery“ (CD) beschreibt die Erarbeitung eines konkreten Patientenfalls in einer Gruppe in einer Schritt für Schritt Prüfung durch den Kursleiter. So wird zunächst die Anamnese und Untersuchung am Patienten durchgeführt und die sich daraus ableitenden nächsten Schritte dem Kursleiter vorgestellt. Dann, wenn Konsens darüber erzielt wurde, werden die nächsten Schritte (Therapieplan, Therapiepunkte-Lokalisation und Nadelung) von der Gruppe eigenständig entwickelt und - von dem Kursleiter kontrolliert - direkt am Patienten ausgeführt. Auch die Patientenbetreuung unter der Therapie und die Nachbeobachtung werden direkt am Patienten erlernt. Der Lernende erhält direktes Feedback zu seinem Patientenfallmanagement durch den Kursleiter.
Die Akupunktur als Diagnose- und Behandlungsmethode wird zumeist bei Krankheitsbildern eingesetzt, die keiner stationären Behandlung bedürfen. Somit findet das bedside teaching im ambulanten Rahmen statt und in Bezug auf die Kursweiterbildung im Kurssaal oder in der Hospitationspraxis.
Quellen:
(1) „Bedside teaching in medical education: a literature review“ aus dem Jahr 2013
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 18. 08. 2019
Punktsuchgerät
Diagnostik über die Ohrreflexzonen ist die Suche nach elektrisch aktiven Punkten. Nur diese repräsentieren eine Pathologie im Körper. Ein solcher aktiver Ohrakupunkturpunkt unterscheidet sich zu seiner neutralen Umgebung unter anderem durch
- erhöhte Drucksensibilität,
- andere Temperatur,
- erhöhten bzw. erniedrigten Hautwiderstand.
Diagnostik über die Ohrreflexzonen ist die Suche nach elektrisch aktiven Punkten. Nur diese repräsentieren eine Pathologie im Körper. Ein solcher aktiver Ohrakupunkturpunkt unterscheidet sich zu seiner neutralen Umgebung unter anderem durch
- erhöhte Drucksensibilität,
- andere Temperatur,
- erhöhten bzw. erniedrigten Hautwiderstand.
Der letzte Punkt bildet die Grundlage für eine objektive Messung. Für die Suche nach aktiven Ohrpunkten braucht man ein Gerät, das die Potentialdifferenz zwischen dem Akupunkturpunkt und der umgebenden Haut messen kann. Die Messung der Potentialdifferenz geschieht direkt auf der Ohroberfläche. Die geeigneten Geräte besitzen hierzu eine Doppelringelektrode, um das elektrische Potential zwischen Punkt und Umgebung zu messen.
Ohrkorrespondenzpunkt
Der Ohrkorrespondenzpunkt ist im Gegensatz zum anatomisch exakt definierten Körperakupunkturpunkt ein elektromagnetisches Resonanzphänomen, das erst bei Vorliegen einer Pathologie im Körper am Ohr in Erscheinung tritt.
Dieses Resonanzphänomen lässt einen auf Drucksensibilität und elektrische Leitfähigkeit messbaren Punkt erscheinen, von dem aus in vielen Fällen reflexartige Beseitigung von Beschwerden möglich ist. Aus diesem Grunde hat sich auch der Begriff Ohrreflexzone eingebürgert, der synonym verwendet wird und diesen oft zu beobachtenden therapeutischen Effekt beschreibt.
Quellen:
(1) Bahr F: Skript zum Kurs Ohr 1, 2011 pp 17,
Autor: A. Reis, B. Ramme
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019
Blockadepunkt
In der frequentiellen Punktsuche sprechen wir dann von einem Blockadepunkt, wenn ein Punkt mit der zugehörigen Frequenz gefunden wird, die für die entsprechende Zone (Nogier A – G) steht.
In der frequentiellen Punktsuche sprechen wir dann von einem Blockadepunkt, wenn ein Punkt mit der zugehörigen Frequenz gefunden wird, die für die entsprechende Zone (Nogier A – G) steht.
Von dem nur schwach ausgeprägten Ruhetonus einer bestimmten Resonanzfrequenz in ihrer Zone heben sich die sogenannten Blockade-Punkte gut ab. Sie lösen einen starken RAC aus, wenn man mit dem Lasergriffel, eingestellt auf die zugehörige Zonenfrequenz, über den Punkt hinwegfährt.
Quellen:
(1) Bahr F: Die Neue Ohrakupunktur – Alle Techniken – Praxis von Allergie bis Zittern V.1.0; 2020, pp 98
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 30.05.2022
ZONENFREQUENZEN NACH NOGIER
Mit Hilfe einer Leuchtdiode als Reizgeber und dem RAC als Detektorsystem ermittelte P. Nogier in den verschiedenen Abschnitten der Ohrmuschel eine unterschiedliche Resonanzfrequenz. Im Bereich der Concha z. B. die Frequenz B (584 Hz). Auf diese Weise entdeckte er die sieben Ohrzonen (A – G).
Mit Hilfe einer Leuchtdiode als Reizgeber und dem RAC als Detektorsystem ermittelte P. Nogier in den verschiedenen Abschnitten der Ohrmuschel eine unterschiedliche Resonanzfrequenz. Im Bereich der Concha z. B. die Frequenz B (584 Hz). Auf diese Weise entdeckte er die sieben Ohrzonen (A – G).
Die Hauptbedeutung der Nogier-Frequenzen ist zunächst diagnostischer Art. Während man mit den einfacheren Methoden der Punktsuche der ersten und zweiten Wissensstufe nur die Information bekam, ob ein Punkt sediert oder tonisiert werden muss, erhält man durch die Frequenzanalyse einen Einblick in das pathologische Geschehen. Dies hat dann entsprechende therapeutische Konsequenzen – z. B. die therapeutische Anwendung dieser Nogier-Frequenzen (eventuell auch zusätzlich zur Nadelung als Therapieverstärkung). |
Die Anwendung der Nogier-Frequenzen können Sie in unseren Ohrakupunktur Stufe 3 Kursen erlernen.
Quellen:
(1) Bahr F: Die Neue Ohrakupunktur – Alle Techniken – Praxis von Allergie bis Zittern V.1.0; 2020, pp 97
Autor: B. Ramme
Bearbeitungsstand: 30.05.2022
Auflage
In der Aurikulomedizin verwenden wir Auflagetechniken, um
a) die pathologisch veränderten Punkte am Ohr zu verstärken (Kontrastierung) .
b) die Bedeutung eines pathologisch veränderten Punktes im pathologischen Gesamtgeschehen näher bestimmen zu können (Spezifizierung).
c) die energetische Wirkung einer Auflage auf den Gesamtorganismus zu beurteilen („Pathogenität“).
Dazu verwenden wir…
In der Aurikulomedizin verwenden wir Auflagetechniken, um:
a) die pathologisch veränderten Punkte am Ohr zu verstärken (Kontrastierung).
b) die Bedeutung eines pathologisch veränderten Punktes im pathologischen Gesamtgeschehen näher bestimmen zu können (Spezifizierung).
c) die energetische Wirkung einer Auflage auf den Gesamtorganismus zu beurteilen („Pathogenität“).
Dazu verwenden wir…
… elektrisch wirksame Systeme (z. B. 9 V-Stab, 240 V-Stab, 300 V-Stab) und elektromagnetische Systeme (Lasersonden). Auch natürliche (z. B. Lebensmittel) und synthetische Stoffe (z. B. Medikamente) wirken sich auf das Energiefeld des Menschen aus und sind in diesem Sinne als Auflage zu verstehen.
Die Kontrastierung von pathologischen Punkten am Ohr benötigt vor allem der Anfänger in der RAC-Tastung, da sich mit Hilfe der Auflagetechnik die Pulsantwort deutlich verstärkt.
Die Spezifizierung von pathologischen Punkten am Ohr ermöglicht uns eine bessere Einordnung der pathologischen Punkte in das Gesamtgeschehen. So können wir die Punktauswahl nach der Bedeutung für das pathogene Geschehen treffen und auch zusätzliche Maßnahmen besser einschätzen. Ist z. B. ein Schulterschmerzpunkt am Ohr eher entzündlicher oder traumatischer Genese oder doch eher psychischen Ursprungs oder sogar ein fortgeleitetes Problem eines Narben- oder Zahnstörherdes.
Einen Sonderfall stellt die Auflage von Substanzen dar (Fall c). Wir können damit die energetische Wirkung („energetische Pathogenität“) einer Substanz auf den menschlichen Körper überprüfen. Der menschliche Körper ist allerdings in der Lage, solche Auflagen mit seinen eigenen Reaktionssystemen auszuregulieren, sodass sich der „Auflageneffekt“ nach ca. 30 Sekunden verliert, da der Organismus rasch erkennt, dass die gewählte Auflage KEINE Gefahr darstellt und daher das Vigilanz System wieder „in Ruhestellung“ gehen kann. In diesem Zeitraum kann der Arzt die erforderlichen Messungen durchführen. Wird dieser Zeitrahmen überschritten, muss die Auflage weggenommen werden, kann aber nach kurzer Zeit wieder aufgelegt werden, denn auch die Wegnahme wird der Körper ausregulieren und wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren.
Quellen:
(1) Bahr F: Die Neue Ohrakupunktur – Alle Techniken – Praxis von Allergie bis Zittern V.1.0; 2020, pp 46
Autor: F. Bahr, B. Ramme, B. Strittmatter
Bearbeitungsstand: 30.05.2022
Aurikulomedizin
Diagnostik und Therapie über Ohrreflexzonen und Ohrakupunkturpunkte nach der von Bahr und Nogier entwickelten Reflexkartographie.
Diagnostik und Therapie über Ohrreflexzonen und Ohrakupunkturpunkte nach der von Bahr und Nogier entwickelten Reflexkartographie. Die Grundlage für die Aurikulomedizin ist das Ohrreflexzonensystem. Im Körper krankhaft veränderte Bereiche mit ihren dazugehörigen Symptomen (z. B. schmerzhafte Kniearthrose) verursachen eine elektrisch messbare Widerstandsveränderung (1;2) einer definierten Zone auf der Ohrmuschelhaut. Wir sprechen von einem im Sinne der Ohrakupunktur „aktiven Punkt“. Eine Behandlung dieses Punktes mittels Nadel, Laser oder anderer Reizverfahren beseitigt den „aktiven Punkt“ an der Ohrmuschel und über eine Beeinflussung gekoppelter Hirnareale auch den Schmerz im entsprechenden Körperareal (hier: Knie). In diesem Verständnis hätte ein völlig gesunder Mensch keine „aktiven Punkte“ am Ohr. Aus diesem Grunde sind die Ohrreflexzonen auch für die Akupunktur-Diagnostik geeignet.
Autor: B. Ramme; I. Wilczkowiak, B. Strittmatter
Quelle:
(1) Thalmann H.: Akupunktur und Akupunkturanalgesie aus der Sicht der Neurophysiologie. Akupunkturarzt / Aurikulotherapeut – Deutsche Zeitschrift für Akupunktur 2 (1977) 46-51.
(2) Thalmann H.: Kurzer Bericht über die Akupunkturforschung am Physiologischen Institut der Universität Shanghai. Sonderheft 1, VR China, Akupunkturarzt / Aurikulotherapeut – Deutsche Zeitschrift für Akupunktur (1977) 7-9.
Bearbeitungsstand: 23. 03. 2019