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Deutsche Akademie für Akupunktur | DAA e.V.

Unsere Empfehlungen

Die Deutsche Akademie für Akupunktur | DAA e. V. besitzt eine über 40-jähriger Erfahrung in Lehre und Forschung. Viele Arbeitshilfen, Lern- und Lehrmittel sind durch unsere Forschung und Lehrmethodik entstanden. Besonders in der Aurikulomedizin haben wir inzwischen sehr wertvolle Arbeitshilfen, die den Erfolg der Ohrakupunktur noch weiter verbessern. Aus diesem Grund gelten wir als eine der innovativsten Akupunkturgesellschaften.

Punktsuchgerät

Auf unseren Anfängerkursen werden wir immer wieder gefragt, ob der Kauf eines Punktsuchgeräts wirklich notwendig sei (Kosten eines gut brauchbaren Geräts ca. 300 EUR). Die Antwort heißt: Die Anschaffung ist in jedem Fall sinnvoll. Der Behandlungserfolg über die Ohrakupunktur steht und fällt mit der Genauigkeit der Punktsuche.
Festzuhalten ist: Diagnostik über die Ohrreflexzonen ist die Suche nach elektrisch aktiven Punkten. Nur diese repräsentieren eine Pathologie im Körper. Ein solcher aktiver Ohrakupunkturpunkt unterscheidet sich zu seiner neutralen Umgebung unter anderem durch
- erhöhte Drucksensibilität,
- andere Temperatur,
- erhöhten bzw. erniedrigten Hautwiderstand.

Der letzte Punkt bildet die Grundlage für eine objektive Messung. Für die Suche nach aktiven Ohrpunkten braucht man ein Gerät, das die Potentialdifferenz zwischen dem Akupunkturpunkt und der umgebenden Haut messen kann. Die Messung der Potentialdifferenz geschieht direkt auf der Ohroberfläche. Die geeigneten Geräte besitzen hierzu eine Doppelringelektrode, um das elektrische Potential zwischen Punkt und Umgebung zu messen.

Doppelringelektrode

Das Prinzip der Differentialmessung beruht darauf, dass zum gleichen Zeitpunkt sowohl der Hautwiderstand am Akupunkturpunkt (punktförmige Elektrode) als auch an der umliegenden Haut (Ringelektrode) gemessen wird. Mess- und Bezugspunkt liegen beide am Ohr.
Über ein zweiadriges Kabel wird vom Innenfühler (Punktelektrode) zur Hand und vom Außenfühler (Ringelektrode) zur Hand des Patienten gemessen. Diese beiden Werte werden vom Gerät "miteinander verglichen" (Wheatstonesche Brückenschaltung). Der Patient nimmt die Masseelektrode in die Hand und schließt so den elektrischen Kreislauf.
Befindet sich die innere Punktelektrode genau auf einem Akupunkturpunkt, so liegt die Ringelektrode automatisch auf der ihn umgebenden Haut. Die Messwerte innen/außen weichen in diesem Fall voneinander ab und es entsteht ein optisches oder akustisches Signal. Über einen Regler (Potentiometer) kann man dann feststellen, wie stark die gemessene Differenz ist, d. h. wie stark ausgeprägt bzw. aktiv der Ohrakupunkturpunkt ist. Ein stark ausgeprägtes Symptom hat einen sehr starken elektrisch aktiven Korrespondenzpunkt am Ohr (hohe Potentialdifferenz), bei einem schwächeren Punkt ist er weniger stark verändert.
Es gibt Punkte mit zur Umgebung erniedrigtem Hautwiderstand, die zum Ausgleich mit einer Goldnadel behandelt werden müssen. Man nennt sie deshalb auch Goldpunkte.
Es gibt außerdem Punkte mit zur Umgebung erhöhtem Hautwiderstand, die zum Ausgleich mit einer Silbernadel behandelt werden müssen. Man nennt sie deshalb auch Silberpunkte. Mit dem Punktsuchgerät kann man genau herausfinden, welche Sorte Punkt man gefunden hat.

Natürlich kann man aktive Punkte auch über ihre Drucksensibilität auffinden. Die Kosten für die bei dieser Methode mehr aufgewendete Zeit werden jedoch die Investition für ein Punktsuchgerät schon sehr bald erheblich übersteigen. Außerdem lässt die Genauigkeit dieser Methode auf Dauer zu wünschen übrig, ist sie doch von einer korrekten Rückmeldung des Patienten abhängig. Und letztlich wird nur über den zufriedenstellenden Behandlungserfolg die Anzahl der Akupunkturpatienten dauerhaft zu steigern sein.

Wir raten dringend davon ab, ein Gerät mit nur einer Suchsonde zu verwenden, hier wird lediglich zwischen Handfläche und Ohr gemessen. Solche Geräte werden in verschiedener Ausführung von verschiedenen Firmen angeboten. Wichtiger Nachteil der Punktmessung durch eine einfache Elektrode ist die Tatsache, dass sich der Hautwiderstand am Akupunkturpunkt durch verschiedene Einflüsse ändern kann. Allein das Schwitzen oder eine vegetative Reaktion vermindert den Widerstand der Haut so stark, dass man ein Artefakt für einen aktiven Punkt halten kann. Eine solche Veränderung findet oft schon innerhalb kurzer Zeit, eventuell sogar im Laufe der gleichen Untersuchung statt. Der Absolutwert am einfach gemessenen Akupunkturpunkt wird so stark verändert, dass falsche Messergebnisse erzielt werden. Es besteht dann zwar zwischen dem Akupunkturpunkt und der Umgebung des Punktes am Ohr immer noch eine aussagekräftige Differenz des Hautwiderstandes, die jedoch durch diese einfache Messung nicht erfasst werden kann.

Das Punktsuchgerät leistet hervorragende Dienste auch bei dem Erlernen von Detektionstechniken höherer Wissensstufen. So lassen sich aktive Ohrpunkte objektiv mit dem PSG bestimmen und markieren, um an ihnen dann die neue Detektionstechnik (Nogier-Reflex | RAC) zu üben.

Außerdem ist es sinnvoll, auch wenn man später höhere Wissensstufen anwendet, das Punktsuchgerät unbedingt zu behalten. Auch für fortgeschrittene Kollegen kann es an langen Praxistagen ermüdungsbedingt eine Schwäche geben in der Fähigkeit, den Nogier-Reflex zu tasten. In solchen Momenten ist ein "objektiver Helfer" in der Schublade eine schöne Sicherheit. Die meisten auch der weit Fortgeschrittenen trennen sich oft nicht von ihrem Gerät. Daher sind diese Geräte auf unserem Marktplatz für Geräteabgabe auch nur selten zu finden.

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